Nacht der Jugend - #BeAnAlly
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Buchvorstellung "Schützenhof"
Bei der Nacht der Jugend werden wir ein Buch vorstellen, dass die Rechercheergebnisse zum Lagerort „Schützenhof“ in Bremen-Gropelingen und seiner wechselvollen Geschichte von einem Vergnügungsort am Anfang des 20. Jahrhunderts und als KZ-Außenlager in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs zusammenfasst.
Vorgestellt wird auch ein Audiowalk, der die lange vergessene Geschichte des Lagers und seiner Häftlinge an unterschiedlichen Stationen im Stadtteil erzählt. Auf dem Rundgang durch Gröpelingen vom „Schützenhof“ zum Hafen sind die die Erinnerungen von Überlebenden und ihren Angehörigen, von früheren Nachbarn, die den täglichen Weg der Häftlinge zum Arbeitsort bei der AG Weser gesehen haben, zu hören. Zu Wort kommen auch diejenigen, die sich in den in den letzten Jahrzehnten für die Erinnerung an das Lager eingesetzt haben.
Entdecken Sie mit der Landesarchäologie Bremen und Studierenden der Universität das Gelände und die Geschichte des ehemaligen Außenlagers „Schützenhof“ des Konzentrationslagers Neuengamme sowie das Thema „Zwangsarbeit“ in Bremen-Gröpelingen. Dieses Außenlager verbindet uns mit zahlreichen im Zweiten Weltkrieg besetzten europäischen Ländern und mit der Industriegeschichte des Stadtteils.
Die Geschichte des Stadtbezirks ist bestimmt von seinen Häfen und seinem lange Zeit wichtigsten Arbeitgeber - der A.G. Weser. Während des Zweiten Weltkriegs war die A.G. Weser intensiv an der Rüstungsproduktion und der Herstellung von U-Booten für das nationalsozialistische Regime beteiligt. In den letzten Kriegsmonaten sollten KZ-Häftlinge den eklatanten Mangel an Arbeitskräften kompensieren. Auf dem Gelände des Schützenhofs in der Bromberger Straße bestand für wenige Monate, von Dezember 1944 bis Ende März 1945, ein Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg, in dem einige hundert Männer inhaftiert waren. Die Namen von 257 Menschen sind bekannt, die das Lager und die Zwangsarbeit bei der A.G. Weser nicht überlebt haben. Basierend auf den Ergebnissen der bisherigen Aufarbeitung und Erinnerung erfolgte 2018 eine weitere Initiative zur Erforschung der Geschichte des Geländes und Stadtteils. Eine Lehrgrabung und eine geophysikalische Messung mit Studierenden der Universität Bremen fand im Frühjahr unter Leitung der Bremer Landesarchäologin Prof. Dr. Uta Halle 2018 statt. In einem Seminar unter Leitung von Dr. Ulrike Huhn recherchierten Studierende weiteres Material zum Lager „Schützenhof“ im Bremer Staatsarchiv und im Archiv der Gedenkstätte Neuengamme.