Nacht der Jugend 2020

Die Nacht der Jugend 2020 - Solidarity now!

 

 

Die Nacht der Jugend fand am 11. November 2020 coronabedingt als Hybridveranstaltung statt. Viele Jugendliche haben sich mit vorproduzierten Beiträgen zum Motto „Solidarity Now!“ beteiligt, die im Livestream gezeigt wurden. Solidarität fängt bei jeder und jedem Einzelnen an. In der Zeit des Nationalsozialismus hat es an Solidarität mit jüdischen Menschen gefehlt. Ob bei Ereignissen wie den Anschlägen in Halle und Hanau, Bewegungen wie Black Lives Matter oder im aktuellen Umgang mit der Corona-Pandemie – es gibt auch heute vielfältige Möglichkeiten, solidarisch zu handeln, sich für Respekt und Zivilcourage einzusetzen und Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

 

Durch den Livestream in der Oberen Halle im Bremer Rathaus haben Irina Drabkina von der jüdischen Gemeinde und Tammo Toppe vom Bremer Jugendring moderiert. Der Abend konnte in dem Fernseh- und Radiokanal Radio Weser.TV sowie auf dem YouTube Profil Nacht der Jugend Bremen und auf unserer Website live mitverfolgt werden. Dass es auch in einer Pandemie wichtig ist, die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus aufrecht zu erhalten, betonte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, der live zugeschaltet war (im Stream von Minute 08:35-16:08).

 

Zu den Einrichtungen und Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit vorproduzierten Beiträgen an der Nacht der Jugend beteiligen gehören u.a. Molley (0:36-4:04 und 1:08:40-1:11:35), NAIKZ 42 X ANGEL vom Jugendtreff Blockdiek (29:38-33:04), der Schulverein Hermannsburg und das Jugendfreizeitheim Huchting (39:15-44:27), das Freizi Alt-Aumund (2:21:15-2:22:24), der Kulturladen Huchting (1:49:28-1:51:46 und 2:14:38-2:18:06), die Bands Shelter (1:44:08-1:49:27), Penetractor (50:20-58:16), Arrest (2:06:07-2:10:55), Halftime (2:18:07-2:22:44), die Internationale Schule Bremen (1:14:35-1:18:00), die Givay Haviva International School aus Israel (25:57-29:08), die Oberschulen Ronzelenstraße und Leibnizplatz, das tanzwerk bremen, das Projekt "WiSH! – WIE LEBEN?", die QuartierDanceCompany (33:05-35:14), die Bremer Stadtmigrant*innen (1:18:01-1:19:39), das Projekt „Straßenstimmen“ (36:58-39:14), der "Solidarity Now Bremen Ost Podcast“, die Wilde Bühne e.V., die Gruppe "The next Generation" (1:35:16-1:39:10), das Projekt "Kunst, los!" vom Kultur vor Ort e.V. (1:11:41-1:14:15) sowie die Jugendgruppe der Passbook Competition aus Durban (Südafrika) (16:10-20:40).

 

Zeitzeug*innen, die Beiträge vorproduziert sind zum einen Inge Berger, geborene Katz, aus New York. Nach der heute 96-jährigen gebürtigen Bremerin wurde im Dezember 2019 das Schulzentrum Neustadt in der Delmestraße umbenannt, das sie bis zum Schulverbot 1938 besucht hatte (44:54-50:19). Auch Yuval Dvir aus Israel war wieder dabei (20:45-25:56). Der Direktor der Internationalen Schule Givat Haviva ist der Enkel des aus Bremen stammenden Martin Bialystock, der 2009 Ehrengast der Nacht der Jugend war und im vergangenen Jahr mit 96 Jahren in Israel gestorben ist. Martins Eltern und seine jüngere Schwester kamen im Holocaust um, während ihm die Flucht aus Nazi Deutschland gelang. Auch aus dem französischen Ort Murat gibt es eine Grußbotschaft von Bürgermeister Gilles Chabrier, der 2019 mit Jugendlichen erstmals Gast bei der Nacht der Jugend war (1:39:12-1:43:58). 1944 waren in Murat nahezu alle männlichen Bewohner im wehrfähigen Alter gefangengenommen und deportiert worden. Viele der gefangenen Jugendlichen und Männer wurden zur Zwangsarbeit beim Bunker Valentin nach Bremen-Nord gebracht. Viele starben dort. Zudem gibt es ein Interview mit der Journalistin Christina Feist, die am 9. Oktober 2019 das rechts-terroristische Attentat in der Synagoge von Halle überlebt hat und jetzt als Nebenklägerin im Prozess auftritt (1:23:37-1:34:58) sowie von Cetin Gültekin, Bruder des ermordeten Gökhan Gültekin aus Hanau (1:20:08-1:23:30).

 

Zu den wenigen Menschen, die unter Coronabedingungen zur Nacht der Jugend im Rathaus sein durften, gehörten die Autorin, Bloggerin und Aktivistin Kübra Gümüsay, die aus ihrem Buch "Sprache und Sein" gelesen hat (1:51:50-1:56:55). Refiye Ellek und Soraya Jamal setzen sich in ihrem Podcast "Chai Society" bei Bremen next für eine demokratische und diverse Gesellschaft ein (1:56:56-2:06:06). Ibrahima Bah berichtete von seinem Engagement für Opfer von Rassismus und der Arbeit eines guineischen Vereins in Bremen (58:20-1:08:39).

 

Das Team der Nacht der Jugend bedankt sich herzlich bei allen Menschen, die Beiträge produziert haben oder vor Ort waren, den Stream geschaut haben und sich für Solidarität und Menschlichkeit einsetzen!

 

Hier die Links zu den Berichterstattungen:

https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/post-aus-new-york-90097124.html
https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/die-sorgen-wegtanzen-90098861.html

Plakat 2020
Eindrücke 2020
Eindrücke 2020
Eindrücke 2020

Die Nacht der Jugend fand am 11.11.2020 hier auf unserer Website im Livestream unter dem Motto „Solidarity now!“ statt. Solidarität fängt bei jeder und jedem Einzelnen an und erfordert, dass er/sie sich wirklich engagiert und Stellung bezieht. In der Zeit des Nationalsozialismus hat es an Solidarität mit jüdischen Menschen gefehlt. Ob Black Lives Matter oder die Anschläge in Hanau und Halle – unsere Solidarität ist auch gegenwärtig ein wichtiges Handeln.

Eindrücke 2020
Inge Katz
Eindrücke 2020