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Dmitrij Kapitelman, geboren 1986 in Kiew, ist Schriftsteller, freier Journalist und Musiker. Er studierte in Leipzig Politikwissenschaft und Soziologie und wurde in München zum Journalisten ausgebildet. Mit acht Jahren kam er als sog. "Kontingentflüchtling" oder wie er es nennt "Wiedergutmachungsjude" nach Deutschland.
Diese Erfahrung verarbeitet Kapitelman in seinem ersten Buch "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters", das 2016 erschienen ist. Es handelt von einer Reise mit seinem Vater nach Israel und erzählt die schwierige Suche nach Identität und Emanzipation. Der viel beachte Roman wurde für seine Mischung aus politischen und emotionalen Themen gelobt und mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis geehrt.
Auch in seinem zweiten Buch "Eine Formalie in Kiew" (2021) nimmt Kapitelman autobiografische Bezüge vor. Hierin reist der Ich-Erzähler nach Kiew, um eine beglaubigte Geburtsurkunde zu beantragen. Obwohl es ihm dabei eigentlich um den Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft geht, verrät ihm die Reise vor allem etwas über seine Beziehung zu seinen Eltern und den merkwürdigen Status der Nationalität.
Foto (c): Christian Werner